von Patient*innen ausgelastet sind, über- nommen werden. Auch in der administrativen Ebene der Behandlungsabrechnung macht sich, wie Dr. von Schroeders aus seinem Tätigkeitsfeld erläuterte, der personelle Engpass spürbar bemerkbar. Hier könnten und müssten intelligente Softwarelösungen mit der Unterstützung von statistischer künstlicher Intelligenz (KI) die notwendige Zuarbeit leisten. Im Rahmen einer fachspezi- alisierten Digitalisierungsdienstleistung kann, so Müller, neben der Konvertierung analoger Dokumente in digital verfügbare Akten, jedes einzelne Dokument auf der Basis der KDL der geforderten äußerst differenzierten Nomenklatur zugeordnet und automatisiert in das LE-Portal des MD hochgeladen werden. Um diesen Workflow schlank und damit effizient zu gestalten, ist es, wie unisono betont wurde, geboten, zeitnah nach der Patientenentlassung über eine digitale, konsolidierte Akte zu verfügen. In diesem Konvolut sollten die Patienten-/Behand- lungsinformationen aus den verschiedenen Quellen (papierbasierte Akte und KIS-Daten), nach KDL- und IHE®-Vorgaben klassifiziert zusammengeführt werden. Wichtig sei, so Dr. von Schroeders, dass diese Vorgänge auto- matisiert gestaltet werden. Konsequenter- weise sollte man daher dort, wo es tech- nisch/organisatorisch möglich ist, sofort auf die ab Januar 2024 geforderte filigrane Klassifizierungsstruktur abstellen, um eine Arbeitserleichterung für eine möglichst breite Anwendungspalette zu generieren. Die konsolidierte, digitale Patienten- akte hat ein weites Einsatzspektrum Begreift man die Digitalisierung in der Dokumentation von Patientendaten als Chance, sie nicht nur für den Anwendungsfall der MD-Kommunikation zu sehen, sondern als reale Möglichkeit, die vielfältigen Informa- tionen, die diese Dokumentationen beinhal- ten, nutzbar zu machen, dann eröffnet sich, stellte Dr. Sander heraus, ein viel größeres Einsatzgebiet für digitale Patientenakten. Digitale, klassifizierte Dokumente könnten semantisch annotiert erschlossen werden und auf dieser Basis nicht nur passgenaue Kodiervorschläge für das Medizincontrolling bereitstellen. Die so aufgeschlossenen Inhalte einer Patientenakte könnten darüber hinaus für unterschiedlichste – nicht nur medizinische – Fragestellungen bereitgestellt werden. Die semantische Erschließung, die auch freitextliche Dokumente und Dokumen- tenteile inkludiert, stellt auch für die medizi- nische Forschung einen großen Nutzen dar. „Eine digitale konsolidierte Patientenakte hat“, so Prof. Hülsken, „für die Mediziner*in- nen zusätzlich den Vorteil einer Gesamtsicht auf alle relevanten Informationen“. So könn- ten Zusammenhänge besser erkannt und berücksichtigt werden. Ein weiteres Feld, in dem eine konsolidierte Akte, in der auf Knopfdruck online recherchiert werden kann, eine signifikante Unterstützung bieten kann, sei die medizinische Forschung. Mit entspre- chender KI-Unterstützung kann hier umfas- send zu dezidierten Fragestellungen ge- forscht werden, wo bislang oft noch eine zeitintensive Recherche in diversen Quellsys- temen vorgeschaltet werden muss. Die Hürden heterogener Systemland- schaften überwinden Für einen Krankenhauskonzern, der infolge seines anorganischen Wachstums innerhalb seiner Strukturen unterschiedliche System- landschaften vereinen muss, ist es wichtig, auf der Basis einer einheitlichen Klassifizie- rung über verkehrsfähige Dokumentationen zu verfügen, die, unabhängig vom jeweiligen Frontend-System, auf einer systemunabhän- gigen Plattform ein sektorenübergreifendes Workflowdesign ermöglichen. Für Dr. Matze- rath und die AMEOS-Gruppe ist es daher das KLASSIFIZIERUNG MD-PRÜFPROZE IHE® DIGITALE PROZESSE KDL