Den Rechenzentrumbetrieb sehen wir nicht als eine IT-Kernaufgabe, somit sind uns auch Angebote von sicheren Software-as-a-Service-Lösungen sehr willkommen. Unsere Kernkompetenzen sind Prozesse und das Customizing von Applikationen – hierauf wollen wir uns konzentrieren. Von dem Entscheiderfabrik-Projekt 2020 erwarten wir uns, dass unsere IHE-Platt- form und der MPI realisiert werden. Das wird uns auch helfen, die ePA-Anforderun- gen 2021 zu erfüllen. Eine große Hoffnung von mir ist ferner, dass ein für mich leidvol- les Thema überflüssig wird, das mich über viele Jahre begleitet hat – die Altda- ten-Migration zwischen KIS-Lösungen. Viele mögen die fallbasierte Sicht bei Patientendaten in den Mittelpunkt stellen – was wir bei AMEOS aber benötigen, ist die patientenzentrierte Sicht. Diese ermöglicht uns, unser medizinisches Leistungsportfo- lio verteilt aufzustellen – also Patienten innerhalb der Gruppe sowohl zwischen Akuthäusern wie auch intersektoral zwi- schen unseren Akteuren zuzuordnen und eine nahtlose Behandlungskette zu ge- währleisten. Archivar 4.0: das Angebotsportfo- lio aus Services und Software von DMI im Kontext interoperab- ler digital verfügbar gemachter und revisi- onssicher archivierter Patientenakten Health Data Office: die Plattform mit digita- len Patientenakten als Herzstück, die Kranken- häusern die Umsetzung von Informationssicher- heit, Prozesseffizienz, Kommunikationsfähig- keit und Wissensge- nerierung ermöglicht Wir versprechen uns ferner, dass der frustrierende Dokumentationsaufwand in unserem ärztlichen und pflegerischen Bereich hierdurch zurückgeht. Neben der wieder für Patienten gewonnenen Zeit lässt sich durch den Datenaustausch unter Voraussetzung des MPI auch die Patienten- sicherheit erhöhen. Mit aufwändigen und unsicheren analogen Herangehensweisen muss Schluss sein! ePA: elektronische Patientenakte, auch laut aktuellen Gesetzesvorgaben Einen enormen Handlungsbedarf sehe ich bei bezahlbaren Bandbreiten als herausra- gendes Thema. Engagieren wollen wir uns künftig verstärkt in der datenbasierten Wissensgenerierung, um dank KI Diagnos- tik, Therapiestellung, Behandlung und Business Management zu unterstützen.“ Die Sicht der praktischen Vorgaben: Dr. Ingo Matzerath, Bereichsleiter IT/CRM, AMEOS Gruppe „Meine Aufgabe ist es, die Strategie auf die praktischen Vorgaben herunterzubrechen – in unserer zentralen Leistungseinheit, die für die IT aller Häuser bei AMEOS verant- wortlich ist. Wir haben dabei das Wohl der gesamten Gruppe, nicht einzelner Häuser, im Auge. Unsere Unternehmensstrategie verlangte von uns die Auseinandersetzung mit IHE. Im Jahr 2017 – als ich noch verantwortlich war für Projekte und Entwicklung – hatte ich noch die Problemstellung, in sieben unserer Einrichtungen das KIS auszutau- schen. Jedes Mal ergab sich die Herausforderung der Migration der Altdaten. Unser Ausweg war es, die Altsysteme für den Zugriff weiterlaufen zu lassen – da die Hersteller nur anboten, simple PDF-Dokumente zu generieren. IHE ermöglicht eine perfekte Alternative zu dieser suboptimalen Herangehensweise. Heute arbeite ich im CRM – als Schnittstel- le zu den internen Kunden. Von Katrin Berger kam 2019 die Anregung zu dem Archivar 4.0-Thema von DMI in der Ent- scheiderfabrik; vor dem Hintergrund der zahlreichen Systemwechsel erschien das sehr attraktiv … auch aus dem Grund, dass es kaum IT-Personal und Berater gibt, mit denen sich ein solches Projekt realisieren lässt. Die Umsetzung etwa beim Uniklini- kum Jena hatte uns beeindruckt – aber einen vergleichbaren Ressourceneinsatz können wir nicht leisten. Dabei ist der Druck aufgrund unserer heterogenen IT-Landschaft enorm. Auch für die Anbin- dung der Bilddaten im PACS – via Registry – ist IHE eine tolle Option.